Der Bericht
Frischer Wind für die Görlitzer Montagsdemo
Die Demo um 17:00 Uhr
Etwa 10 Menschen fanden sich vor dem Bahnhof ein, um das zweite mal eine zweite Demonstration gegen Hartz IV durchzuführen.
Der Zug setzte sich mit fünf Minuten Verspätung in Bewegung.
Auf ihrem Weg vom Bahnhof zum Postplatz begleitete sie ein Lautsprecherwagen, welcher die Passanten aufforderte, sich dieser Demonstration anzuschließen. Aber nur wenige kamen dieser Aufforderung nach.
Bei der Kundgebung dieser Demo waren etwa 30 Menschen anwesend.
Die Demo um 18:00 Uhr
Auf der wahren Görlitzer Montagsdemo fanden sich pünktlich um 18:00 Uhr, trotz Kälte und einsetztenden Schneefall, zahlreiche Demonstranten vor dem Arbeitsamt in Görlitz ein. Die Berichterstattung in den Medien hatte viele zur Demo getrieben. Schon, bevor wir uns in Bewegung gesetzt hatten, waren mehr Demonstranten anwesend, als bei der Demo um 17:00 Uhr.
Im Laufe der Demonstration gesellten sich immer mehr Menschen zu unserem Zug. Der Ablauf der Demo war, wie immer, friedlich, es kam zu keinen Ausschreitungen, da sich die Demonstranten an Recht und Gesetz hielten. Am Ende waren etwa 250 Menschen anwesend.
Bei der Ankunft auf dem Marienplatz war diesmal eine komplette Lautsprecheranlage aufgebaut, freundlicherweise vom "Klosterschmaus" zur Verfügung gestellt.
In der Kundgebung wurde ein, extra für uns Arbeitslose geschriebenes Lied abgespielt, welches auf sehr große Resonanz bei den Demonstranten stieß.
Wir, unsere Demonstranten, werden uns auf alle Fälle am nächsten Montag vor dem Arbeitsamt treffen, um gegen Hartz IV zu demonstrieren.
Fazit
Die Görlitzer Bürger haben es wiederum verstanden, wer hier die wahre Demonstration organisiert, sie haben es verstanden, das um 18:00 Uhr das einfache Volk demonstriert. Sie haben sich von der Spaltung immer noch nicht beeindrucken lassen. Ihnen ist es egal, ob in der wahren Demo Linke oder Rechte mitdemonstrieren, Ziel ist einzig und allein der Sturz von der Agenda 2010.
Die Rede
Liebe Bürgerinnen und Bürger !
Wir möchten Euch danken, das Ihr wieder zu unserer Montagsdemonstration erschienen seid.
Bevor ich mit meiner heutigen Rede beginne, freue ich mich, Euch die Herzlichsten Grüße von den Demonstranten aus Zittau und Seifhennersdorf übermitteln zu können.
Entgegen aller Gerüchte, die besagten, die Zittauer Demonstration sei von linksextremistischen Kräften kaputtgemacht worden, weiß ich nun, das die Zittauer ebenfalls Montag für Montag, wie wir, auf die Straße gehen.
Ich verlese Euch eine E-Mail, die mich vergangene Woche erreicht hat:
Grüße von den Zittauer Demonstranten
wieso wieder? wir haben nie aufgehört, zu demonstrieren Wir haben einen Verein gegründet. Wir haben einen Aufkleber entwickelt und uns gleich mal geschützt. Es hat Probleme gegeben mit Leuten, die uns verlassen haben, die wollten unseren Namen weiter verwenden, deswegen das alles. Wir werden wieder von Woche zu Woche mehr - aber immer noch unter 200. In Seifhennersdorf geht es auch weiter. Die Sächsische Zeitung hat aufgehört gegen uns zu schreiben, seit wir da montags vorbeilaufen. Zur Webseite sind wir noch nicht gekommen. Eigentlich sind wir dran mit Vorbeikommen und erzählen, was bei uns so abgeht.
Freuen wir uns also auf den Besuch der Zittauer !
Die Spaltung der Görlitzer Demo stieß in der vergangenen Woche auf großes Interesse, vor allem bei den Medien. Einschlägige Berichterstattung in der SZ, bei Radio Lausitz, und bei eRtv machten die Spaltung durch den linken Flügel mittlerweile auch überregional bekannt.
Es hat sich vergangene Woche gezeigt, und es zeigt sich auch heute wieder, wem die Görlitzer Demonstranten vertrauen. Ihr habt es verstanden, wer die wahre Demo in Görlitz organisiert und durchführt.
Für Euer Vertrauen, das Ihr in uns gesetzt habt und weiter setzt, möchte ich Euch allen meinen aufrichtigsten Dank aussprechen.
Und wir werden unseren Protest gegen Hartz IV weiter verstärken, wir werden zum Beispiel Mahnwachen abhalten.
Bundesweit sind ebenfalls umfangreiche Protestaktionen geplant. So wird für den 20. Februar eine deutschlandweite Protestaktion geplant, welche den Rücktritt der Regierung fordern wird.
Denn nicht nur wir, die Hartz IV-Empfänger, sind durch den Sozialabbau betroffen, es sind vor allem unsere Kinder, die die Leidtragenden sein werden.
Denn die Kinder sind unsere Zukunft
Fängt die Bundesregierung jetzt an, Zugeständnisse zu machen?
Wirtschaftsminister Clement stellt in Aussicht, das ab Mitte 2005 ALG2-Empfänger in Ost und West gleiche Bezüge erhalten sollen, wie hoch diese seien, hat er allerdings offen gelassen.
Fakt ist jedoch, das, was uns die Regierung zumutet, reicht für uns kaum zum Überleben, die Volksvertreter streichen sich jedoch locker das Hundertfache ein.
Und damit muß Schluss sein !
Weg mit Hartz IV !
Weg mit der Regierung!
Und deshalb protestieren wir weiter, nächsten Montag 18:00 Uhr, vor dem Arbeitsamt. Liebe Bürgerinnen und Bürger!
Einige Bilder
Die Demo um 17:00 Uhr
Die "originale" Montagsdemonstration um 18:00 Uhr
PUBLISHED AT 20.01.2005 - 17:05:26